Der konzeptionelle Zuschnitt des Engineering Quick-Check (EQC) hat es in sich: Thematisch geht es bei Mensch, Systemen und Prozessen im operativen Geschäft ans Eingemachte. Obendrein erheben Sie den Anspruch, nur tätig zu werden, wenn die Geschäftsführung einer Ergebnispräsentation zustimmt. Warum?
Gerhard Wulff: Weil der EQC ein Big Picture entwirft: vom Engineering und seiner Verbindung zu den vor- wie nachgelagerten Abteilungen. Mit Status-quo-Analyse, mit konkreten Handlungsempfehlungen und auf Wunsch mit einer Return-on-Investment-Berechnung. Das Optimierungspotenzial ist im Regelfall so enorm, dass das Thema nun einmal Chefsache ist.
Die Ganz-oder-gar-nicht-Devise kommt an?
Absolut. Die Resonanz aus über 80 EQCs ist eindeutig. Was besonders positiv bewertet wird, sind drei Faktoren: einerseits die neue Transparenz der Prozesse im eigenen Unternehmen als Grundlage für valide unternehmerische Entscheidungen. Zweitens der Blick aufs große Ganze. Wir nehmen eben nicht nur das Segment Elektro-Engineering oder das mechanische Engineering, nur PDM oder CAD in den Blick, sondern auch die Interaktion mit Vertrieb, Arbeitsvorbereitung und Fertigung, Einkauf, Kunden, Lieferanten und mehr. Hier wird dann auch offensichtlich, dass das wirklich große Potenzial in den Prozessen liegt.
Gerhard Wulff, Leiter Produktmanagement Engineering bei CIDEON, macht bei seinen Kunden den Engineering Quick-Check.
Und drittens?
Der konstruktive Ansatz, der zu substanziellen Einsparungen verhilft. Es geht beim EQC nicht um kosmetisches „Aufhübschen“ mit vorgefertigten Schubladen-Lösungen: Hier ein neuer Software-Baustein, da ein wenig Schulung und methodisch noch ein wenig herumwerkeln. Im spezifischen Kontext und im gesamten Prozess über Software-Grenzen hinaus wirklich besser werden – das ist das erklärte Ziel.
Wie ist das Feedback der Mitarbeiter beim Auftraggeber? Tappen Sie als externe Analysten nicht in die Falle, beim Schulterblick am wahren Leben und Arbeiten vorbei zu recherchieren?
Die Kolleginnen und Kollegen in den Unternehmen sind weit aufgeschlossener, als man zunächst annehmen könnte. Wir kommen selbst aus dem Engineering und sehen unsere Präsenz vor Ort eher als Austausch auf Augenhöhe. Im Regelfall bekommen wir in den Workshops und Interviews Aspekte zu hören, die so im Unternehmen noch nie zur Diskussion standen.
Zum Beispiel?
IT-gestützte Systeme und Prozesse werden in Unternehmen heutzutage permanent aktualisiert. Damit muss die Belegschaft klar kommen. Tut sie das nicht, wird das eigentliche Ziel des Effizienzgewinns verfehlt. Genau hier setzen wir an und beleuchten die Vorgehensweisen detailliert. Damit werden Ressourcenfresser aufgedeckt, analysiert und behoben.
Wo lauern denn diese Ressourcenfresser?
Das zeigt sich bei der Analyse der drei Faktoren Mensch, Systeme und Prozesse. Ineffizienz kann an suboptimaler Anpassung von Systemen und Prozessen liegen, an fehlender Akzeptanz der gängigen Workflows oder der unzureichenden Handhabung der eingesetzten Experten-Software. Deswegen eruieren wir, wie die Software genutzt und wie mit den digitalen Produktinformationen gearbeitet wird – gerade auch an den Schnittstellen, weil die Prozesskette hier im Regelfall die größten Verluste im Wirkungsgrad aufweist.
Didaktik, Methoden und Verfahren des EQC gelten in etwa als so geheim wie die Coca-Cola-Rezeptur. Was prädestiniert CIDEON für ein solches Vorhaben?
Wir befassen uns seit 25 Jahren mit Prozess- und Potenzialanalyse. Wir wissen sehr genau, wo wir hinschauen müssen. Wir nennen die Themen beim Namen. Vorteilhaft ist unser Status als externer Berater: Wir haben weder eine Vergangenheit, noch eine Zukunft im Unternehmen, können uns also aufs Wesentliche konzentrieren: effizientes Engineering.