Definition Engineer-to-Order: Wofür steht das eigentlich?
Engineer-to-Order, öfters auch als Design-to-Order (DTO) bezeichnet, ist ein Konstruktionsprozess, bei dem ein Produkt oder Bauteil erstmals und völlig neu konstruiert werden muss. Im Gegensatz dazu bestimmt der Konstrukteur beim Configure-to-Order (CTO)-Prozess die Eigenschaften seiner Neuentwicklung durch eine Auswahl aus vorgegebenen Elementen. So gesehen ist CTO mit dem Kauf eines PCs, den der Kunde sich aus bestehenden Bauteilen selbst individualisiert, vergleichbar. ETO erinnert da eher an den Auftrag für einen Marsroboter – eine vollständige Neukonstruktion ohne bestehende Vorlagen.
Engineer-to-Order vs. Configure-to-Order?
Ein Entweder-oder gibt es nicht, auch wenn Unternehmen aus Effizienz- und Kostengründen primär eine Effizienzsteigerung des CTO-Prozesses im Konstruktionsprojekt anvisieren. Immerhin entfallen 70 Prozent des Projektalltags auf CTO, während der ETO-Anteil nur etwa 30 Prozent beträgt. Auf den ersten Blick erscheint dies wenig, aber nur durch Effizienzsteigerungen in beiden Disziplinen lassen sich die Herausforderungen der Unternehmen angehen: steigender Innovationsbedarf, hoher Kostendruck, hohe Verwaltungsaufwände und der weiterhin bestehende Fachkräftemangel.
Im CTO-Umfeld begegnen die Unternehmen den Anforderungen des Engineering-Projektes hauptsächlich durch die kontinuierliche Nutzung und Weiterentwicklung von Automatisierungs- und Standardisierungsschritten in der CAD-Bearbeitung, der so genannten Engineering Automation.
Um Engineer-to-Order-Aufträge effizienter bearbeiten zu können, sind dagegen mehr Kreativität bei der Auswahl der Zutaten erforderlich, etwa verbessertes Softwarehandling, durchgehende Plattformen für Daten und Informationen, die Automatisierung von Routineaufgaben und fehlerfreie digitale Prozesse.
Engineer-to-Order: Mehr Effizienz mit bestehenden CAD-Anwendungen
Im Vergleich zu CTO- sind ETO-Projekte immer eine Herausforderung für die Entwicklung – aber mit leistungsfähigen Werkzeugen lassen sich diese Projekte schon heute zuverlässig und effizient zum Erfolg führen. So unterstützt die CAD-Software Autodesk Inventor die Übertragung von 2D-Entwürfen in 3D-Zeichnungen und macht dadurch Top-Down-Entwürfe möglich, mit denen man schnell von der ersten Idee zum konstruktiven Detail gelangt.
Ebenfalls möglich und ein weiterer Effizienztreiber ist das Design neuer Bauteile aus den CAD-Daten bereits bestehender Komponenten. So muss man das Rad nicht neu erfinden. Auch bei der assoziativen Einbindung von Fremdformaten erweist sich Autodesk Inventor als idealer Partner für ETO-Projekte: Die Software übernimmt CAD-Daten aus anderen Tools wie SolidEdge, AutoCAD, Catia und Solidworks und kann sie nach Bedarf zusammenführen.
Generative Design: Beschleuniger von ETO-Projekten
Als innovative Methode, um Engineer-to-Order-Projekte noch effizienter zu gestalten, erweist sich in der Praxis das Generative Design, wobei der Fokus auf der Gewichtsreduzierung und der weiteren Optimierung von Festigkeits- und Fertigungsverfahren liegt.
Der Konstrukteur gibt nur noch die Rahmenbedingungen des Produkts vor, während der Computer die Details der Entwürfe liefert. Gestützt auf Künstliche Intelligenz und die nahezu grenzenlose Rechenpower aus der Cloud entsteht so am Ende eine Vielzahl an Entwurfsalternativen. Insbesondere in Kombination mit dem 3D-Druck kann das Generative Design Projekte mit hohem ETO-Anteil deutlich beschleunigen.
Weniger Gewicht, mehr Festigkeit und schnellere Fertigungsverfahren - Generative Design verändert die Konstruktionswelt. (©Autodesk)
Cideon: Engineering für ein effizientes CTO und ETO
Als langjähriger Autodesk Platinum Partner unterstützt Cideon Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau mit Beratung für effizientes CTO- und ETO-Softwarehandling sowie Lösungen für durchgehende Datenintegrität und Informationsplattformen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Für ein effizientes Engineering bietet das Engineering-Unternehmen Trainings, Workshops zur Konstruktionsmethodik, Coaching on the Job und einen Engineering Quick-Check an.