Gregor Karasinsky
Türen auf für Datendurchgängigkeit
Karussell- und Sicherheitstüren, Drehsperren, sensorbetriebene Schleusen und Portale sowie Zugangsschranken sind das Metier von Boon Edam. Der Marktführer für Eingangslösungen im industriellen und öffentlichen Sektor unterhält dafür, ausgehend vom Hauptsitz Edam in den Niederlanden, Produktionsstätten rund um den Globus. Durch die weltweite Präsenz aus zwanzig Tochtergesellschaften in Europa, Asien und auf dem amerikanischen Kontinent sowie Vertrieb in über 55 weiteren Ländern, kann direkt an den jeweiligen Zielmärkten produziert werden. Ein Erfolgsmodell, das die Boon Edam Experience jederzeit und überall - vorzugsweise in den Eingangsbereichen von Flughäfen, Kliniken und Krankenhäusern, Rechenzentren, Hotels und Restaurants - Realität werden lässt.
Boon Edam mit Hauptsitz in Edam, Niederlanden, ist Marktführer für Eingangslösungen im industriellen und öffentlichen Sektor.
Die Ausgangsituation: heterogene Systeme vs. steigender Wettbewerb
Die globale Ausrichtung Boon Edams stellt besondere Anforderungen an die übergreifenden Prozesse und IT-Systeme, aber auch an die internationale Kommunikation und Zusammenarbeit. „Zentral am Hauptsitz Edam erfolgt die Konstruktion, während unsere Fertigungsanlagen und weitere Entwicklungsteams auf verschiedene Standorte in den Niederlanden, China und in den USA verteilt sind“, erläutert Marcel Schilder, Global IT-Manager bei Boon Edam, die Konstellation beim traditionsbewussten Familienunternehmen.
Zur Ausgangssituation gehörten zudem eine über die Jahre gewachsene, heterogene PDM-Umgebung und Systeminseln in der Konstruktion, basierend auf Autodesk Inventor und AutoCAD Electrical, die den Ansprüchen des zukunftsorientierten Unternehmens nicht mehr genügten. Über einen Produktkonfigurator, der direkt mit dem alten PDM-System gekoppelt war, ermöglichte Boon Edam außerdem kundenindividuelle Konfigurationen nach Maß. „In unserem stark globalisierten Umfeld gibt es zwar viele potenzielle Kunden – zugleich wird der Wettbewerb jedoch immer intensiver“, so Schilder. „Wer in diesem Umfeld erfolgreich bestehen möchte, muss höchste Qualität liefern und sich dem wachsenden Zeit- und Effizienzdruck stellen.“
Eingangslösungen von Boon Edam kommen weltweit unter anderem in Flughäfen, Bahnhöfen oder öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden zum Einsatz.
Sensorschleusen zur schnellen und reibungslosen Steuerung von Besucher- und Mitarbeiterströmen.
Ziel: Kompromisslose Datenhaltung unter SAP
Für Boon Edam war klar: Um durch Prozessautomatisierung und -digitalisierung Zeit einzusparen und effizienter zu arbeiten, müssen zukünftig lokal erzeugte Konstruktionsdaten standortübergreifend konsistent verfügbar sein. Teil der Unternehmensstrategie und konsequent verfolgtes Ziel ist es daher, die neue Datendurchgängigkeit über eine unternehmensweite SAP-Lösung zu realisieren. „Hinsichtlich der Konsistenz unserer Daten – vor allem Zeichnungen aus den M- und ECAD-Teams, Spezifikationen und begleitende Dokumente – gibt es keine Kompromisse“, stellt Schilder fest und fügt hinzu: „Mit der Einführung von SAP schaffen wir die Vereinheitlichung unserer IT durch einen zentralen Datenpool und gleichzeitig die Zusammenführung unserer Standorte.“
Neben dem per Rechtevergabe gesteuerten Zugriff der verteilten Teams auf einheitlicher Datenbasis suchte Boon Edam nach einer effizienteren Methode, freigegebene Zeichnungen samt relevanter Dokumente für den Einkauf bereitzustellen.
Mit SAP und S/4HANA in die Zukunft
Mit der strategischen Entscheidung für SAP ERP war auch die langfristige PLM-Strategie bei Boon Edam klar. An dem Punkt kam CIDEON als Anbieter SAP-basierter Integrationslösungen ins Spiel, der unter anderem in Benelux eine starke Kundenbasis besitzt. „Einerseits passten wir durch unsere internationale Aufstellung gut zu Boon Edam. Andererseits konnten wir neben der Kernkompetenz rund um standardisierte CAD-Integrationen ins SAP, dem entsprechenden Prozess-Know-how und Support auch umfangreiche Erfahrungen in der Realisierung vergleichbarer Kundenprojekte bieten“, berichtet Tina Stürke, Sales EMEA bei CIDEON.
Ausschlaggebend bei der Partnerwahl waren letztlich das Know-how und die Flexibilität von CIDEON. Auch als während des Anforderungsworkshops bei Boon Edam klar wurde, dass die zukünftige ERP-Ausrichtung SAP S/4HANA heißt und die entsprechende PLM-Unterstützung samt Software kompatibel mit der neuen Business Suite sein musste, konnte CIDEON punkten. Die Eigenprodukte im SAP-Umfeld hatte der Engineering-Dienstleister kompromisslos an den zukünftigen ERP-Standard des Herstellers SAP angepasst.
Individuell passend: Boon-Edam-Mitarbeiter geben einer Karusselltür "den letzten Schliff". Die ERP- und PLM-Ausrichtung im Unternehmen heißt SAP.
Eine Lösung, die neue Standards unterstützt
Der Kern der neuen PLM-Lösung bei Boon Edam besteht darin, die Inventor-basierten Zeichnungen automatisch ins SAP zu übernehmen und so eine zentrale Quelle mit unternehmensweitem Zugriff – eine „Single Source of Truth“ – für lokal an den Standorten erzeugte Daten zu schaffen. CIDEON implementierte hierzu SAP Engineering Control Center (SAP ECTR), die Integrationsplattform von SAP PLM für Autorenwerkzeuge, sowie die entsprechende Integration für Autodesk Inventor. Zudem bestand eine wesentliche Anforderung an die neue SAP-Lösung darin, die Daten mit dem SAP-Produktkonfigurator in Einklang zu bringen. Eine Herausforderung, die mittels Customizing realisiert wurde.
Für die mechanische Konstruktion ihrer Eingangslösungen nutzt Boon Edam Inventor. Damit Inventor-Daten automatisch im SAP abgelegt und mit logistikrelevanten Daten verknüpft werden können, implementierte CIDEON das SAP Engineering Control Center (SAP ECTR).
SAP ECTR ist die technologische Brücke zwischen der Konstruktion und der ERP-Software SAP S/4HANA und ermöglicht eine für die Konstruktion optimierte Sicht auf Projektdaten.
Auch werden zukünftig Zeichnungen und relevante Dokumente für den Einkauf nach definierten Regeln automatisch erzeugt und kontextbezogen zusammengestellt. Das reduziert Fehler, die durch händische Zusammenstellung zwangsläufig entstehen, und minimiert den Zeitaufwand an der Nahtstelle zwischen der Konstruktion und den Folgeprozessen. Schilder gibt ein Beispiel: „Die freigegebenen Daten aus der Konstruktion werden zukünftig per Knopfdruck für den geplanten Verwendungszweck zusammengestellt: Für den Versand per E-Mail und in das File-System erzeugt die Lösung quasi vollautomatisch PDFs der relevanten Arbeitspakete.“
Als dritten wesentlichen Bestandteil der Lösung versetzen die Konverter-Technologien der CIDEON Conversion Engine das Unternehmen in die Lage, Inventor-basierte Zeichnungen an Nicht-CAD-Arbeitsplätzen anderer Abteilungen oder unternehmensübergreifend für externe Partner zur Verfügung zu stellen. Der Vorteil dabei: Der Zugriff auf die Konstruktionsdaten erfolgt in allgemeingültigen Formaten wie dem klassischen PDF, damit die unternehmensweite Lesbarkeit ohne Abhängigkeit von Original-Applikationen sichergestellt ist. „Die Zusammenarbeit wird damit erheblich vereinfacht“, so Stürke.
Über die CIDEON Conversion Engine werden freigegebene Zeichnungen aus der Konstruktion automatisch als PDF generiert und stehen logistischen ERP-Prozessen unternehmensweit zur Verfügung.
Resümee und Ausblick
Ausschlaggebend für Boon Edam war letztlich, dass das Gesamtpaket mit SAP S/4HANA die nächste Evolutionsstufe von ERP-Systemen unterstützt und damit eine langfristige Perspektive bietet. CIDEON konnte PLM-seitig alles aus einer Hand liefern. Seit März 2018 ist Boon Edam mit einer SAP S/4HANA Lösung live, die MCAD-basierte Zeichnungen und Daten unternehmensweit direkt integriert.
Auch der weitere Fahrplan steht: „Mit der Einbindung der MCAD-Umgebung in SAP und der Schulung der Key User ist der Großteil des Projektes bei Boon Edam erfolgreich abgeschlossen“, so Stürke und ergänzt: „Aktuell planen wir die Integration der ECAD-Arbeitsplätze, so dass der Kunde nach der Realisierung die Daten seiner kompletten Konstruktion im SAP-System abbilden kann.“ Und in absehbarer Zeit die Vorteile einer integrierten Produktentwicklung vollumfänglich ausschöpfen wird. Anschließend erfolgt der Roll-out der Gesamtlösung in den Boon-Edam-Entwicklungsstandorten China und USA.
Das Projekt Boon Edam auf einen Blick
Herausforderung: Gewachsene, heterogene PDM-Umgebung mit Systeminseln in der Konstruktion. Lokal erzeugte M- und ECAD-Daten sollen standortübergreifend konsistent verfügbar sein.
Vorgehensweise: Implementierung einer firmenweiten PLM-Lösung für SAP S/4HANA, die M- und ECAD-Daten unternehmensweit direkt integriert.
Leistungen: Prozessberatung, Implementierung, Customizing, Schulung, Support
Lösung: SAP ECTR und Integrationen für CAD; Konvertierungslösung, die CAD-Daten als PDF verfügbar macht; Ausgabelösung zur automatisierten Zusammenstellung von CAD-Daten für den Einkauf.
Ergebnis: Standardisierung der IT-Landschaft und weltweite Datenverfügbarkeit durch eine PLM-Komplettlösung als integraler Bestandteil der SAP S/4HANA Umgebung bei Boon Edam.
Mehrwert für Boon Edam
Durchgängiger Prozess mit SAP als zentraler Datenquelle. |
Effizientere Zusammenarbeit der weltweit verteilten Teams durch einheitliche IT. |
Reduzierung von Fehlerquellen und weniger Nacharbeit dank IT-Vernetzung. |
Kürzere Durchlaufzeiten, da die Daten dem gesamten Prozess zur Verfügung stehen. |
Investitionssicherheit, da die Lösung neueste ERP- und PLM-Technologien unterstützt. |
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Daniel Pasing, Customer Success
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