Sabrina Hammer
Cideon Sparify: Die Zukunft des Ersatzteilmanagements
Die neueste Entwicklung aus dem Hause Cideon hört auf den Namen Sparify. Doch was verbirgt sich dahinter? Wie funktioniert die Applikation? Und was hat Cideon Sparify mit den Autodesk Platform Services zu tun? Das und mehr beantworten unsere Experten Sebastian Cordes (Business Development Solutions) und Benedikt Sigg (Portfolio Management) im Interview.
Benedikt Sigg (links) und Sebastian Cordes (rechts)
Wie funktioniert Cideon Sparify?
Sebastian Cordes: “Cideon Sparify ist eine Applikation für das Ersatzteilmanagement, die unsere Kunden bei uns buchen können. Es wird eine Upload-Möglichkeit für CAD-Modelle und entsprechende Metadaten in einen Cloudbereich zur Verfügung gestellt. Diese Informationen sind meist im PDM-System schon vorhanden, wie zum Beispiel die Bestellnummer des Ersatzteils. Aus den Daten entsteht dann eine 3D-Ansicht des Produktes im Internet, in der ein Endkunde direkt die Ersatzteile auswählen kann, die er benötigt.”
Benedikt Sigg: “Wenn die Ersatzteilinformationen im PDM-System schon gepflegt sind, ist der Weg zu Cideon Sparify recht kurz. Dann wird im besten Fall nach der Konfiguration des Uploaders nur noch ein Zugang für die Webanwendung benötigt. Aber auch, wenn die Ersatzteildaten noch nicht zentral gepflegt werden, können wir gemeinsam mit unserem Kunden ein sinnvolles System aufbauen und Sparify anbinden.”
Sebastian Cordes: “In Kundengesprächen haben wir gemerkt, dass die Daten zu einem Großteil schon vorhanden sind. Die Anpassungen, die am PDM-System vorgenommen werden müssen, sind dann oft gering.”
Was hat Cideon Sparify mit den Autodesk Platform Services zu tun?
Sebastian Cordes: “Autodesk stellt uns Technologien zur Verfügung, die wir in eigene Anwendungen einbinden können, in Fall der Cloud geschieht das über die Autodesk Platform Services.”
Benedikt Sigg: “Grundsätzlich geht es darum, dass wir diese cloudbasierte Entwicklerplattform nutzen, um 3D-Konstruktionsdaten des Kunden visuell aufzubereiten. Wir verwenden die Technologie, um etwas Neues daraus zu stricken. Genau dazu sind die APS auch gedacht – um damit individuelle Lösungen für Kunden zu kreieren. Man kann also relativ flexibel vorgehen, um das beste Produkt für den Kunden entwickeln zu können.”
Sebastian Cordes: “Das entspricht auch der Strategie von Autodesk, die sie schon vor dem Cloud-Zeitalter verfolgte. Das Ziel ist, ihre CAD-Technologien so offen zu gestalten, dass wir als Partner oder auch Kunden damit spezialisierte Applikationen entwickeln können. Die Autodesk Platform Services sind die Weiterentwicklung dieses Ansatzes in die Cloud.”
Seit wann arbeiten wir mit den Autodesk Platform Services?
Sebastian Cordes: “Autodesk brachte die Platform Services in den 2010er Jahren, damals noch unter dem Namen ‘Autodesk Forge’, auf den Markt und seitdem haben wir Zugriff darauf. Als Autodesk Partner testen wir solche Neuentwicklungen immer recht früh. Wir haben uns schnell überlegt, was wir alles damit tun können. Wir setzen die Autodesk Platform Services heute zum Beispiel ein, um Cloud CAD Integrationen zu programmieren. Damit werden Cloud CAD-Systeme, PDM-, PLM- und ERP-Systemen miteinander verknüpft. Cideon Sparify ist jetzt allerdings das erste offizielle, nicht-projektgebundene Eigenprodukt von Cideon, das wir auf Basis der Autodesk Plaform Services launchen.”
Was war der Auslöser für die Entwicklung von Cideon Sparify?
Sebastian Cordes: “Wir hatten konkrete Kundenanfragen, die genau solche Prozesse abgebildet haben wollten. Wir haben dann einige kundenspezifische Projekte durchgeführt und Ersatzteil-Lösungen individuell hergestellt und betrieben. Aus diesen Erfahrungen haben wir diese standardisierte Lösung jetzt definiert. Wir sehen den Bedarf am Markt.”
Wie wird Cideon Sparify eingebunden?
Sebastian Cordes: “Es gibt zwei Möglichkeiten, um Cideon Sparify zu nutzen. Die Ausgangsfrage ist, wie der Endkunde Zugriff auf diese 3D-Ansicht erhalten soll. Einerseits gibt es eine separate Seite, über die er die Ersatzteile bestellen kann – den Zugriff erhält er von unserem Kunden. Andererseits kann unser Kunde auch einen iFrame auf seine eigene Website einbinden. So kann der Endkunde den 3D-Viewer direkt im Internetauftritt unseres Kunden sehen und bedienen.”
Wie kommt ein Kunde an Cideon Sparify?
Benedikt Sigg: “Cideon Sparify kann in zwei unterschiedlichen Lösungsvarianten implementiert werden: als Basic Solution oder als Professional Solution. In der Basic Solution unterstützen wir den Kunden einfach bei der Integration des Uploads aus dem PDM-System - fertig.
Die Professional Solution kommt dann zum Tragen, wenn unser Kunde entweder seine Ersatzteilinformationen noch gar nicht oder nicht im PDM-System gepflegt hat. Das ist dann ein kleines Projekt, in dem auch unsere Consultants zum Einsatz kommen. Natürlich können wir Sparify auch individuell erweitern, zum Beispiel um eine automatisierte Bestellabwicklung oder ähnliches.“
Sebastian Cordes: “Natürlich kann ein Kunde auch einfach mit der Basic-Variante starten und weitere Funktionen implementieren, wenn der Bedarf entsteht.”
Was ist das Besondere an Cideon Sparify?
Sebastian Cordes: “Unser Ziel ist eigentlich immer, alle relevanten Daten in einem System zusammenzuhalten und nicht auf viele Systeme zu verteilen.”
Benedikt Sigg: “Ich würde es als ‘Single Source of Truth’ definieren. Wir schaffen es, Daten, die schon vorhanden sind, zentral und ohne Zwischenschritte nutzbringend weiterzuverwenden.”
Sebastian Cordes: “Damit reduziert sich der Aufwand auf Kundenseite deutlich.”
Benedikt Sigg: “Genau. Unser Kunde hat keine Doppelarbeiten mehr, der Änderungsprozess ist geregelt. Alles ist schon mit dem Konstruktionsmodell verbunden. Wenn sich an einer Konstruktion etwas ändert, muss lediglich der Upload neu starten. Dann ist das neue Modell beinahe in Echtzeit in der App verfügbar. Und auf Endkundenseite gibt es keinen Zweifel mehr, welches das richtige Ersatzteil ist. Die Auswahl aus dem 3D-Modell ist wirklich sehr einfach.”
Cideon Sparify ermöglicht die schnelle Bereitstellung und Bestellung von Ersatzteilen.
Wird es in Zukunft weitere Entwicklungen geben, die auf den Autodesk Platform Services basieren?
Benedikt Sigg: “Die Autodesk Platform Services bieten einen riesigen Blumenstrauß an Möglichkeiten, was man damit tun kann. Wir haben in dem Kontext auch in anderen Bereichen und Themen Berührungspunkte, zum Beispiel beim Thema BIM mit der Autodesk Construction Cloud. Auch in diesem Zusammenhang kann man die APS verwenden, um Daten auszuwerten und zusätzliche Funktionen zu schaffen. Grundsätzlich ist alles denkbar, auch weil Autodesk weiterhin auf die Cloud setzen wird. Die Autodesk Platform Services werden also auch in Zukunft ein wichtiges Instrument sein, um Autodesk Cloud-Produkte miteinander zu verbinden. Natürlich gibt es darüber hinaus die Möglichkeiten, unsere On-Premise Anwendungen für die Cloud bereitzustellen.”
Sebastian Cordes: “Nicht nur Autodesk bewegt sich in die Cloud, sondern alle Bereiche der IT-Welt. Sämtliche Systeme haben die Tendenz, in die Cloud zu wandern. Um diese Daten und Systeme zu integrieren - eine Kernkompetenz von Cideon - brauchen wir natürlich solche Cloud-Technologien. Das Thema hat also Zukunft.”
Euer Fazit zum Cideon Sparify Launch?
Sebastian Cordes: “Was man nicht vergessen darf, ist dass diese Projekte Spaß machen, weil es ein neuer Bereich ist. Es macht Spaß, sich mit Kunden auseinanderzusetzen, die sehen, was wir auch für die Zukunft sehen. Ich finde es sehr schön, diese Themen weiterentwickeln zu dürfen.
Benedikt Sigg: “Definitiv. Wenn ich Cideon Sparify jetzt sehe, dann hätte ich mir diese Lösung damals als Mitarbeiter in der klassischen Projektabwicklung gewünscht. Der Bedarf ist da, um sich im Ersatzteilmanagement das Leben leichter zu machen.”
Vielen Dank für das ausführliche Interview, lieber Sebastian und Benedikt!
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Daniel Pasing, Customer Success
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